Zauberhafte Gärten für die Artenvielfalt schaffen
Verwandeln Sie Ihren Garten in ein blühendes Paradies für die Artenvielfalt! Dieser Artikel bietet Expertenwissen, praktische Anleitungen und SEO-optimierte Tipps für einen nachhaltigen, lebendigen Garten.
Die Vorstellung von einem Garten, der nicht nur schön aussieht, sondern auch ein Rückzugsort für zahlreiche Lebewesen ist, fasziniert viele von uns. Ich erinnere mich noch gut an die Sommer meiner Kindheit, als ich in den Gärten meiner Großeltern spielte. Die schillernden Farben der Blumen, das Summen der Bienen und das Gezwitscher der Vögel – es war wie ein lebendiges Gemälde. In einer Zeit, in der die Artenvielfalt durch Urbanisierung, Monokulturen in der Landwirtschaft und den Klimawandel bedroht wird, ist es wichtiger denn je, Gärten zu schaffen, die nicht nur uns erfreuen, sondern auch anderen Lebewesen ein Zuhause bieten. Ein artenreicher Garten ist ein Geschenk an die Natur und an uns selbst.
Ein solcher Garten ist nicht nur eine ästhetische Bereicherung, sondern auch ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz. Er dient als Lebensraum, Nahrungsquelle und Trittsteinbiotop für unzählige Arten. Lassen Sie uns gemeinsam entdecken, wie wir unsere Gärten in wahre Oasen der Artenvielfalt verwandeln können.
Inhaltsverzeichnis
- Warum sind Gärten wichtig für die Artenvielfalt?
- Grundlagen eines biodiversen Gartens: Die 5 Säulen
- Pflanzenauswahl: Der Schlüssel zum Erfolg
- Wasser als Lebensquelle: Teiche, Tümpel und Tränken
- Strukturen schaffen: Rückzugsorte für Tiere
- Boden: Der unterschätzte Lebensraum
- Gartengestaltung und Pflege mit Rücksicht
- Häufige Fehler vermeiden
- Erfolgsgeschichten aus meiner Erfahrung
- Fazit: Jeder Garten zählt!
- FAQ: Häufig gestellte Fragen
Warum sind Gärten wichtig für die Artenvielfalt?
Gärten sind mehr als nur grüne Oasen; sie sind entscheidende Lebensräume für viele Arten. Laut einer Studie der Internationalen Union für Naturschutz (IUCN) aus dem Jahr 2020 sind städtische und naturnahe Grünflächen entscheidend für die Erhaltung der Biodiversität. Hier findet man eine Vielzahl von Pflanzen, Insekten, Amphibien und Vögeln, die in ihren natürlichen, oft fragmentierten Lebensräumen zunehmend gefährdet sind. Es ist faszinierend zu sehen, wie ein einzelner Garten, selbst in einer städtischen Umgebung, einen Unterschied machen kann.
Eine beachtliche Anzahl von Studien zeigt, dass Gärten, die mit einheimischen Pflanzen angelegt werden, die Artenvielfalt erheblich steigern können. Der NABU (Naturschutzbund Deutschland) betont, dass bereits kleine naturnahe Flächen als sogenannte „Trittsteinbiotope“ wirken. Sie verbinden größere Lebensräume miteinander und ermöglichen so den Austausch und die Wanderung von Arten. Ich selbst habe in meinem Garten festgestellt, dass die Verwendung von regionalen Pflanzen nicht nur schöner ist, sondern auch eine deutlich höhere Frequenz von Bestäubern wie Wildbienen und Schmetterlingen anzieht. Es ist ein direkt beobachtbarer Erfolg, der motiviert.
Die Bedeutung von Gärten für die Artenvielfalt lässt sich nicht hoch genug einschätzen. Sie sind nicht nur Refugien, sondern auch wichtige „Ökosystemdienstleister“. Sie tragen zur Luftreinigung bei, speichern Wasser, mildern Hitzeeffekte in Städten und fördern die psychische Gesundheit des Menschen. Indem wir unsere Gärten naturnah gestalten, investieren wir direkt in die Gesundheit unseres Planeten und unser eigenes Wohlbefinden.
Grundlagen eines biodiversen Gartens: Die 5 Säulen
Ein artenreicher Garten basiert auf einigen Kernprinzipien, die Hand in Hand gehen, um ein stabiles und vielfältiges Ökosystem zu schaffen. Diese Prinzipien sind das Fundament, auf dem Sie Ihren „Zaubergarten“ aufbauen können.
- Heimische Pflanzen: Sie sind an das lokale Klima und die Bodenverhältnisse angepasst und bieten heimischen Tieren die Nahrung und den Lebensraum, den sie benötigen.
- Vielfalt an Strukturen: Unterschiedliche Elemente wie Teiche, Hecken, Totholz, Steinhaufen und offene Bodenflächen schaffen Nischen für diverse Arten.
- Keine chemischen Mittel: Der Verzicht auf Pestizide, Herbizide und synthetische Dünger schützt Insekten, Vögel und den Boden.
- Wasser als Lebenselixier: Naturnahe Wasserstellen ziehen eine Vielzahl von Lebewesen an und sind essenziell, besonders in trockenen Perioden.
- Naturnahe Pflege: Weniger ist oft mehr. Geringerer Pflegeaufwand, der die natürlichen Prozesse unterstützt, statt sie zu unterdrücken, fördert die Biodiversität.
Diese fünf Säulen bilden das Gerüst für einen Garten, der nicht nur schön, sondern auch ökologisch wertvoll ist. Es ist ein ganzheitlicher Ansatz, der die Natur in den Mittelpunkt stellt.
Pflanzenauswahl: Der Schlüssel zum Erfolg
Die Auswahl der richtigen Pflanzen ist der wichtigste Schritt auf dem Weg zu einem artenreichen Garten. Pflanzen sind die Basis jeder Nahrungskette und bieten Nahrung, Schutz und Nistmöglichkeiten.
Heimische Pflanzen: Die erste Wahl
Heimische Pflanzen, auch Endemiten genannt, sind an die lokalen klimatischen Bedingungen und Bodentypen optimal angepasst. Sie benötigen weniger Pflege, Wasser und Dünger als exotische Arten. Vor allem aber haben sich unzählige Insektenarten über Jahrtausende hinweg auf bestimmte heimische Pflanzen als Nahrungsquelle spezialisiert.
- Beispiele für heimische Blütenpflanzen:
- Wiesenflockenblume (Centaurea jacea): Beliebt bei Bienen und Schmetterlingen.
- Gewöhnlicher Natternkopf (Echium vulgare): Eine hervorragende Bienenweide.
- Acker-Witwenblume (Knautia arvensis): Zieht viele Insekten an, darunter Hummeln und Schmetterlinge.
- Feld-Thymian (Thymus serpyllum): Duftend und eine wichtige Nektarquelle.
- Gemeine Schafgarbe (Achillea millefolium): Robuste Pflanze, die vielen Insekten Nahrung bietet.
- Beispiele für heimische Gehölze:
- Salweide (Salix caprea): Eine der ersten wichtigen Pollenquellen im Frühjahr für Wildbienen.
- Schlehe (Prunus spinosa): Bietet Nahrung und Nistplätze, die Früchte dienen als Winternahrung.
- Hainbuche (Carpinus betulus): Dichte Hecken bieten Schutz und Nistplätze.
- Haselnuss (Corylus avellana): Frühe Pollenquelle und Nistplatz.
- Vogelbeere (Sorbus aucuparia): Attraktive Blüten und Beeren für Vögel.
Aus meiner Erfahrung ist es ratsam, sich vor dem Kauf über die regionalen Pflanzenarten zu informieren, beispielsweise bei lokalen Naturschutzverbänden oder spezialisierten Baumschulen. Der kleine Mehraufwand bei der Recherche zahlt sich später mit einem blühenden und lebendigen Garten aus.
Blütenvielfalt und Blühzeiten
Um eine kontinuierliche Nahrungsquelle für Insekten zu gewährleisten, ist es wichtig, Pflanzen mit unterschiedlichen Blühzeiten zu wählen. Von Frühjahr bis Herbst sollte immer etwas blühen.
- Frühblüher: Schneeglöckchen, Krokusse, Blaustern, Lungenkraut, Salweide. Sie sind überlebenswichtig für die ersten Insekten nach dem Winter.
- Sommerblüher: Natternkopf, Flockenblume, Glockenblume, Schafgarbe, Lavendel, Sonnenblume. Sie bilden das Hauptangebot.
- Spätblüher: Astern, Fetthenne, Efeu (als Kletterpflanze). Sie versorgen die Insekten bis in den Herbst hinein mit Nektar und Pollen.
Achten Sie auf ungefüllte Blüten, da gefüllte Blüten oft keinen oder nur schwer zugänglichen Nektar und Pollen bieten.
Bäume und Sträucher als Strukturgeber
Bäume und Sträucher sind nicht nur Nahrungsquellen, sondern auch wichtige Strukturgeber. Sie bieten Nistplätze, Verstecke und Überwinterungsmöglichkeiten. Ein gestaffelter Aufbau mit hohen Bäumen, mittelhohen Sträuchern und niedrigen Stauden und Gräsern schafft verschiedene ökologische Nischen und somit Lebensräume für eine größere Artenvielfalt. Denken Sie an heimische Wildsträucher wie Holunder, Haselnuss oder Weißdorn.
Wasser als Lebensquelle: Teiche, Tümpel und Tränken
Wasser ist ein Magnet für die Artenvielfalt. Es dient als Trinkquelle, Badeplatz und Laichgewässer.
Einen Naturteich anlegen: Schritt für Schritt
Ein naturnah angelegter Teich ist ein Biotop im Kleinformat. Er zieht Frösche, Kröten, Molche, Libellen und zahlreiche andere Insekten an.
- Standortwahl: Wählen Sie einen Standort, der etwa 4-6 Stunden Sonne pro Tag erhält, aber nicht der prallen Mittagssonne ausgesetzt ist, um Algenwachstum zu minimieren.
- Ausschachtung: Graben Sie verschiedene Tiefenzonen aus (Uferzone, Flachwasserzone, Tiefwasserzone bis ca. 80-100 cm). Dies ist entscheidend für verschiedene Pflanzen und Tiere.
- Abdichtung: Verwenden Sie eine hochwertige Teichfolie oder Lehm. Achten Sie auf eine schützende Vliesschicht unter der Folie.
- Substrat und Bepflanzung: Füllen Sie die Zonen mit speziellem Teicherde-Substrat auf und bepflanzen Sie sie mit heimischen Wasserpflanzen (z.B. Sumpfdotterblume, Froschbiss, Seekanne, Igelkolben).
- Ränder und Ufer: Gestalten Sie die Ufer flach auslaufend, damit Tiere leicht ins Wasser gelangen und wieder herauskommen können. Steine und Holz am Rand bieten Verstecke.
- Geduld: Ein Naturteich entwickelt sich über die Zeit. Verzichten Sie auf Fische, da diese oft das ökologische Gleichgewicht stören.
Aus meiner Erfahrung muss es nicht immer ein großer Teich sein. Schon ein kleiner Tümpel von wenigen Quadratmetern kann eine erstaunliche Artenvielfalt beherbergen. Das Wichtigste ist die naturnahe Gestaltung und der Verzicht auf Chemie.
Kleinere Wasserstellen und Vogeltränken
Auch ohne einen großen Teich können Sie Tieren Wasser anbieten. Eine flache Vogeltränke mit Steinen (damit Insekten nicht ertrinken) ist eine einfache, aber effektive Lösung. Stellen Sie diese erhöht auf, um Katzen fernzuhalten. Regenwasser in Untersetzern oder alten Baumstämmen kann ebenfalls genutzt werden. Denken Sie daran, das Wasser regelmäßig zu wechseln, um Mückenlarven vorzubeugen.
Strukturen schaffen: Rückzugsorte für Tiere
Neben Pflanzen und Wasser benötigen Tiere auch sichere Verstecke und Nistmöglichkeiten. Ein „ordentlicher“ Garten mit kurzgemähtem Rasen und akkurat geschnittenen Hecken bietet hierfür kaum Raum.
Insektenhotels und Totholzhecken
Ein selbstgebautes Insektenhotel ist eine wunderbare Ergänzung für jeden Garten. Achten Sie auf geeignete Materialien wie Bambusröhrchen, hohle Stängel, Lehm und morsches Holz. Platzieren Sie es sonnig und regengeschützt. Aber auch einfache Totholzhaufen oder -hecken sind wertvoll. Sie dienen als Unterschlupf für Igel, Eidechsen, Käfer und unzählige andere Kleintiere. Das morsche Holz zersetzt sich langsam und schafft so neue Lebensräume und wertvollen Humus.
Steinhaufen und Trockenmauern
Steine speichern Wärme und bieten Spalten und Ritzen, die von Eidechsen, Blindschleichen und verschiedenen Insektenarten als Versteck oder Eiablageplatz genutzt werden. Ein kleiner Steinhaufen in einer sonnigen Ecke oder eine Trockenmauer, die ohne Mörtel gebaut wird, sind ideale Elemente. Die Zwischenräume können sogar mit trockenheitsliebenden Pflanzen wie Mauerpfeffer oder Hauswurz bepflanzt werden.
Komposthaufen und Lauschichten
Ein Komposthaufen ist nicht nur eine Quelle für wertvollen Humus, sondern auch ein Hotspot für die Artenvielfalt. Zahlreiche Mikroorganismen, Regenwürmer und Insekten zersetzen organische Materialien. Auch Igel nutzen Komposthaufen gerne als Winterquartier. Im Herbst sollten Sie zudem Laub unter Bäumen und Sträuchern liegen lassen. Es bietet Überwinterungsmöglichkeiten für Insekten und schützt den Boden vor Frost. Ein „unaufgeräumter“ Bereich im Garten ist oft der artenreichste.
Boden: Der unterschätzte Lebensraum
Der Boden ist das Fundament des Lebens in Ihrem Garten. Ein gesunder Boden ist voller Leben – Mikroorganismen, Pilze (z.B. Mykorrhiza), Bakterien, Regenwürmer und andere Bodentiere bilden ein komplexes Netzwerk, das Pflanzen mit Nährstoffen versorgt und die Bodenstruktur verbessert.
Bodenverbesserung und Mulchen
Vermeiden Sie tiefes Umgraben, da dies die empfindliche Bodenstruktur stört. Stattdessen können Sie den Boden mit Kompost und organischem Material anreichern. Mulchen mit Laub, Holzhackschnitzeln oder Grasschnitt schützt den Boden vor Austrocknung, unterdrückt Unkraut und fördert das Bodenleben. Es ist eine einfache, aber äußerst effektive Methode, die ich in meinem eigenen Garten seit Jahren erfolgreich anwende. Das Ergebnis ist ein lockerer, fruchtbarer Boden, der weniger gegossen werden muss.
Keine Chemie: Die goldene Regel
Der Verzicht auf synthetische Pestizide, Herbizide und Kunstdünger ist absolut entscheidend für einen artenreichen Garten. Diese Mittel töten nicht nur „Schädlinge“, sondern auch Nützlinge, die für das ökologische Gleichgewicht unerlässlich sind. Sie belasten den Boden, das Wasser und letztendlich auch unsere eigene Gesundheit. Setzen Sie stattdessen auf natürliche Schädlingsbekämpfung: Fördern Sie Nützlinge wie Marienkäfer und Florfliegen, pflanzen Sie Begleitpflanzen, die Schädlinge abwehren, und entfernen Sie unerwünschte Pflanzen im Zweifelsfall per Hand. Ein gesunder, vielfältiger Garten reguliert sich weitgehend selbst.
Gartengestaltung und Pflege mit Rücksicht
Ein naturnaher Garten bedeutet nicht unbedingt mehr Arbeit, aber oft eine andere Art von Arbeit. Es geht darum, die natürlichen Prozesse zu verstehen und zu unterstützen.
Weniger ist oft mehr: Mähmanagement
Der perfekt getrimmte Rasen ist ein ökologischer Witz. Ein naturnaher Rasen oder eine Wildblumenwiese, die nur zwei- bis dreimal im Jahr gemäht wird, bietet unzähligen Insekten und Kleintieren Nahrung und Lebensraum. Lassen Sie Teilbereiche des Rasens einfach wachsen oder mähen Sie abschnittsweise, damit immer noch Rückzugsorte und Nahrungsquellen vorhanden sind. Das Konzept des „Mähmanagements“ ist ein wichtiger Aspekt moderner ökologischer Gartenpflege. Laut BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) können durch angepasstes Mähen bis zu 80% mehr Insektenarten gefördert werden.
Vielfalt durch unterschiedliche Zonen
Gestalten Sie Ihren Garten mit verschiedenen Zonen: eine sonnige Wildblumenwiese, ein schattiger Bereich unter Bäumen, eine Hecke, ein kleiner Teich. Diese Vielfalt an Mikroklimata und Lebensräumen zieht eine größere Bandbreite an Arten an. Die Permakultur-Prinzipien bieten hier wertvolle Anregungen, wie man verschiedene Elemente effizient und naturnah miteinander verbinden kann.
Lichtmanagement im Garten
Künstliche Beleuchtung, insbesondere helle Strahler, kann nachtaktive Insekten stören und desorientieren. Viele Insekten werden von Lichtquellen angezogen und verenden dort erschöpft oder werden zur leichten Beute. Reduzieren Sie unnötige Beleuchtung im Garten, verwenden Sie warmweißes Licht und setzen Sie, wenn nötig, auf Bewegungsmelder. Das schützt die nachtaktiven Besucher und reduziert gleichzeitig Ihren Energieverbrauch.
Häufige Fehler vermeiden
Auch ich habe in meinen Anfängen Fehler gemacht. Hier sind einige typische Fallstricke und wie Sie sie umgehen können:
- Exotische Pflanzen: Viele Zierpflanzen aus fernen Ländern sehen zwar schön aus, bieten unseren heimischen Insekten aber oft keine Nahrung. Greifen Sie lieber zu heimischen Alternativen.
- „Perfekter“ Ordnungssinn: Ein zu aufgeräumter Garten lässt keine Nischen und Verstecke zu. Lassen Sie mal ein paar alte Stängel stehen oder einen Laubhaufen liegen.
- Einsatz von Torf: Torfabbau zerstört Moore, die wertvolle CO2-Speicher und einzigartige Lebensräume sind. Nutzen Sie torffreie Erde und Kompost.
- Falsche Insektenhotels: Viele im Handel erhältliche Insektenhotels sind schlecht verarbeitet oder mit ungeeigneten Materialien gefüllt, die keinen Nutzen bieten oder sogar schaden. Informieren Sie sich vor dem Kauf oder bauen Sie selbst.
- Ungeduld: Ein artenreicher Garten entsteht nicht über Nacht. Es ist ein Prozess, der Zeit und Beobachtung erfordert. Seien Sie geduldig und freuen Sie sich über jeden kleinen Fortschritt.
Erfolgsgeschichten aus meiner Erfahrung
Ich erinnere mich an ein Projekt, bei dem wir einen ehemaligen Schottergarten in eine blühende Wildblumenwiese verwandelt haben. Anfangs gab es Bedenken bezüglich des Pflegeaufwands und der Ästhetik. Doch nach nur einem Jahr war der Unterschied frappierend: Die Fläche summte und brummte, Schmetterlinge tanzten über den Blüten, und sogar ein Igel hatte sich im angrenzenden Totholzhaufen niedergelassen. Die Anwohner berichteten begeistert von der erhöhten Vogelvielfalt und dem allgemeinen „Lebensgefühl“, das der Garten ausstrahlte. Es war ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie schnell die Natur reagiert, wenn man ihr Raum gibt.
Ein anderes Mal hatte ich in einem kleinen Reihenhausgarten eine Ecke mit heimischen Wildrosen und Sträuchern bepflanzt, die ich über den Winter nicht zurückgeschnitten habe. Im Frühjahr entdeckte ich darin ein Amselnest. Es ist diese Art von direkter Beobachtung, die die Arbeit im naturnahen Garten so unglaublich erfüllend macht. Man wird zum stillen Beobachter und Teil eines größeren Ganzen.
Diese Erlebnisse haben mir immer wieder gezeigt: Jeder noch so kleine Beitrag zählt. Selbst ein Balkonkasten mit heimischen Wildblumen oder eine kleine Ecke im Garten, die man der Natur überlässt, kann einen Unterschied machen und uns die faszinierende Welt der Artenvielfalt näherbringen.
Fazit: Jeder Garten zählt!
Das Schaffen von zauberhaften Gärten für die Artenvielfalt ist eine der lohnendsten Aufgaben, die ein Gartenbesitzer übernehmen kann. Es ist ein aktiver Beitrag zum Schutz unserer Umwelt, ein Fest für die Sinne und eine Quelle unendlicher Freude und Beobachtung. Jeder Garten, ob groß oder klein, kann zu einem wichtigen Baustein im Netzwerk der Biodiversität werden.
Denken Sie daran, dass Perfektion nicht das Ziel ist. Jeder Schritt, den Sie in Richtung eines naturnäheren Gartens unternehmen, ist ein Gewinn. Beginnen Sie klein, beobachten Sie die Veränderungen und lassen Sie sich von der Natur inspirieren. Die Vielfalt der Farben, Formen und Geräusche, die Sie in einem artenreichen Garten erleben werden, ist unvergleichlich. Sie werden nicht nur einen Garten gestalten, sondern ein lebendiges Kunstwerk erschaffen, das sich ständig weiterentwickelt und unzählige Lebewesen beherbergt.
Werden Sie aktiv! Machen Sie Ihren Garten zu einem Paradies für Bienen, Schmetterlinge, Vögel und unzählige andere Lebewesen. Die Natur wird es Ihnen danken, und Sie werden eine tiefe Zufriedenheit erleben, die nur das Gärtnern im Einklang mit der Natur bieten kann. Beginnen Sie noch heute mit Ihrem persönlichen Zaubergartenprojekt!
FAQ: Häufig gestellte Fragen
Was ist der wichtigste Schritt, um meinen Garten artenreicher zu machen?
Der wichtigste Schritt ist die Auswahl heimischer Pflanzen. Sie bieten spezialisierten Insekten die benötigte Nahrung und sind an die lokalen Bedingungen angepasst, was den Pflegeaufwand reduziert.
Muss mein Garten unordentlich aussehen, um artenreich zu sein?
Nein, „unordentlich“ ist das falsche Wort. Es geht darum, naturnahe Strukturen zu schaffen. Das kann bedeuten, Laubhaufen liegen zu lassen, eine wilde Ecke zu erlauben oder Totholz zu integrieren. Diese Elemente sind keineswegs „unordentlich“, sondern wertvolle Lebensräume und können ästhetisch ansprechend gestaltet werden.
Welche Rolle spielen Insektenhotels wirklich?
Insektenhotels bieten Wildbienen, Schlupfwespen und anderen Insekten Nist- und Überwinterungsmöglichkeiten. Sie sind eine sinnvolle Ergänzung, aber nur ein Teil eines umfassenden Konzepts, das auch heimische Pflanzen und vielfältige Strukturen umfasst.
Kann ich auch mit einem kleinen Balkon zur Artenvielfalt beitragen?
Absolut! Selbst auf einem Balkon können Sie mit heimischen Wildblumen in Töpfen, einem kleinen Insektenhotel und einer Vogeltränke wertvolle Lebensräume schaffen. Jeder Quadratzentimeter zählt.
Wie gehe ich mit „Schädlingen“ in einem naturnahen Garten um?
In einem gesunden, vielfältigen Garten regulieren sich „Schädlinge“ oft von selbst durch ihre natürlichen Feinde. Fördern Sie Nützlinge, setzen Sie auf Mischkulturen und entfernen Sie bei Bedarf Schädlinge per Hand. Chemische Mittel sind tabu.
Wie viel Wasser benötigt ein artenreicher Garten?
Ein naturnah bepflanzter Garten mit heimischen Arten benötigt im Allgemeinen weniger Wasser als ein konventioneller Garten. Heimische Pflanzen sind an die lokalen Niederschläge angepasst. Mulchen und der Aufbau von Humus verbessern die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens zusätzlich.
Welche Pflanzen sind besonders gut für Anfänger geeignet?
Für Anfänger eignen sich robuste heimische Arten wie die Gemeine Schafgarbe, der Gewöhnliche Natternkopf, die Wilde Malve oder verschiedene Glockenblumen. Auch heimische Wildsträucher wie Holunder oder Haselnuss sind pflegeleicht und sehr wertvoll für die Artenvielfalt.
Ist ein naturnaher Garten mehr Arbeit?
Oft nicht, aber es ist eine andere Art von Arbeit. Es entfallen Aufgaben wie regelmäßiges Rasenmähen oder der Einsatz von Chemie. Dafür kommen neue Aufgaben wie die Beobachtung der Natur oder das Anlegen von Strukturen hinzu. Langfristig kann ein naturnaher Garten sogar pflegeleichter sein, da er sich selbst reguliert.
