Die Vielfalt der erneuerbaren Energien erkunden
Entdecken Sie die faszinierende Welt der erneuerbaren Energien. Dieser Artikel beleuchtet Sonnen-, Wind-, Wasser-, Geo- und Bioenergie, ihre Potenziale, Herausforderungen und wie sie unsere grüne Zukunft gestalten.
Die Vielfalt der erneuerbaren Energien erkunden
Erneuerbare Energien – ein Begriff, der in den letzten Jahren wie ein Zauberspruch durch die Medien geistert. Doch was genau steckt hinter dieser Zauberformel? Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, erinnere ich mich an die Diskussionen am Küchentisch über die „Zukunft der Energie“. Es wurde viel geredet, doch wie viele dieser Gespräche haben tatsächlich den Durchbruch geschafft? Heute, als Fachautor und SEO-Experte im Bereich Nachhaltigkeit, kann ich mit Überzeugung sagen: Die Zukunft ist längst in vollem Gange und sie ist erneuerbar!
In diesem Artikel lade ich Sie ein, mit mir auf eine Reise durch die faszinierende Welt der erneuerbaren Energien zu gehen. Wir werden uns ansehen, welche Arten es gibt, welche Vor- und Nachteile sie haben und wie sie unsere Zukunft gestalten können. Es geht nicht nur darum, Fakten zu präsentieren, sondern auch darum, ein tiefes Verständnis für die praktischen Aspekte und die immensen Potenziale dieser Technologien zu entwickeln.
Inhaltsverzeichnis
- Was sind erneuerbare Energien?
- Sonnenenergie: Der Stern, der uns antreibt
- Windenergie: Die Kraft des unsichtbaren Riesen
- Wasserkraft: Die beständige Energiequelle
- Geothermie: Wärme und Strom aus dem Erdinneren
- Biomasse: Energie aus organischen Materialien
- Neue Horizonte und Speicherlösungen
- Herausforderungen und Chancen der Energiewende
- Wie Sie selbst aktiv werden können
- Häufig gestellte Fragen (FAQ)
- Fazit: Eine Zukunft voller grüner Energie
Was sind erneuerbare Energien?
Beginnen wir mit den Grundlagen. Erneuerbare Energien, oft auch als regenerative Energien bezeichnet, sind Energiequellen, die sich auf natürliche Weise regenerieren oder als nahezu unerschöpflich gelten. Sie sind im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen wie Kohle, Öl und Gas nicht endlich und tragen maßgeblich zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen bei.
Dazu zählen unter anderem:
- Sonnenenergie: Direkt von der Sonne als Licht oder Wärme.
- Windenergie: Die kinetische Energie des Windes.
- Wasserkraft: Die Bewegungsenergie von fließendem oder fallendem Wasser.
- Geothermie: Die Wärme aus dem Erdinneren.
- Biomasse: Energie aus organischen Materialien pflanzlichen oder tierischen Ursprungs.
Jede dieser Energiequellen hat ihre eigenen Besonderheiten, ihre spezifischen Herausforderungen und natürlich auch ihre einzigartigen Vorteile. Ich erinnere mich, als ich zum ersten Mal eine Solaranlage auf dem Dach eines Freundes gesehen habe. Es war wie Magie – Sonnenstrahlen wurden in nutzbare Energie verwandelt. Aber wie funktioniert das eigentlich im Detail und welche Rolle spielen die anderen Quellen?
Der Ausbau erneuerbarer Energien ist in Deutschland und weltweit eine Priorität. Laut dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz deckten erneuerbare Energien im Jahr 2023 bereits über 50 % des deutschen Stromverbrauchs. Das zeigt, dass der Wandel nicht nur ein Wunschtraum ist, sondern eine greifbare Realität, die sich rasant entwickelt.
Sonnenenergie: Der Stern, der uns antreibt
Sonnenenergie ist wahrscheinlich die bekannteste und am weitesten verbreitete Form erneuerbarer Energie. Sie wird primär auf zwei Arten genutzt: zur Stromerzeugung mittels Photovoltaik und zur Wärmegewinnung mittels Solarthermie.
Photovoltaik (PV): Strom aus Licht
Photovoltaikanlagen wandeln Sonnenlicht direkt in elektrischen Strom um. Dies geschieht durch den photoelektrischen Effekt in Solarzellen, die meist aus Silizium bestehen. Wenn Licht auf die Solarzelle trifft, werden Elektronen freigesetzt, die einen elektrischen Strom erzeugen.
Die Komponenten einer typischen PV-Anlage umfassen:
- Solarmodule: Bestehen aus vielen Solarzellen und sind für die Stromerzeugung verantwortlich.
- Wechselrichter: Wandelt den von den Modulen erzeugten Gleichstrom (DC) in den im Haushalt üblichen Wechselstrom (AC) um.
- Montagesystem: Befestigt die Module sicher auf dem Dach oder an anderen Flächen.
- Stromspeicher (optional): Batterien, die überschüssigen Strom für spätere Nutzung speichern.
Aktuelle Entwicklungen: Die Effizienz von Solarmodulen steigt stetig, und die Kosten sind in den letzten zehn Jahren massiv gesunken. Im Jahr 2023 erreichte Deutschland eine installierte PV-Leistung von über 80 GW, mit einem Rekordzubau von 14,3 GW. Balkonkraftwerke, kleine steckerfertige Solaranlagen, erfreuen sich ebenfalls wachsender Beliebtheit und ermöglichen auch Mietern die Teilnahme an der Energiewende.
Solarthermie: Wärme direkt von der Sonne
Solarthermische Anlagen nutzen die Sonnenenergie zur Wärmegewinnung. Sie bestehen aus Kollektoren, die die Sonnenstrahlung absorbieren und diese Wärme an ein Trägermedium (meist ein Wasser-Glykol-Gemisch) abgeben. Dieses erwärmte Medium gibt seine Wärme über einen Wärmetauscher an das Brauchwasser oder das Heizungssystem ab.
Anwendungsbereiche sind:
- Warmwasserbereitung: Deckt einen Großteil des Warmwasserbedarfs eines Haushalts.
- Heizungsunterstützung: Kann die konventionelle Heizung entlasten und Heizkosten senken.
- Prozesswärme: In der Industrie zur Bereitstellung von Wärmeenergie.
Aus meiner Erfahrung: Viele meiner Kunden unterschätzen anfangs das Potenzial einer gut dimensionierten Solarthermieanlage, gerade in Kombination mit einer modernen Heizungsanlage. Besonders in den Übergangszeiten kann sie einen erheblichen Beitrag zur Reduzierung des Energieverbrauchs leisten.
Tipps und Erfahrungen zur Sonnenenergie
- Dimensionierung ist entscheidend: Lassen Sie Ihre PV-Anlage oder Solarthermieanlage von einem Fachbetrieb planen, um eine optimale Größe und Ausrichtung zu gewährleisten. Ein zu kleines System ist ineffizient, ein zu großes unwirtschaftlich.
- Speicher in Erwägung ziehen: Ein Batteriespeicher für PV-Anlagen erhöht den Eigenverbrauch erheblich und macht Sie unabhängiger vom Stromnetz. Die Preise für Speicher sinken kontinuierlich.
- Dachzustand prüfen: Bevor Sie investieren, stellen Sie sicher, dass Ihr Dach in gutem Zustand ist und die Last der Module tragen kann.
- Fördermittel nutzen: Informieren Sie sich über staatliche Förderprogramme (z.B. KfW-Kredite, regionale Zuschüsse) und Einspeisevergütungen. Diese können die Amortisationszeit erheblich verkürzen.
- Typischer Fehler: Viele Hausbesitzer denken, dass sich eine PV-Anlage nur bei Südausrichtung lohnt. Auch Ost-West-Anlagen sind sehr effizient, da sie den Strom über den Tag verteilt liefern und so oft besser zum Eigenverbrauch passen.
Windenergie: Die Kraft des unsichtbaren Riesen
Windenergie ist eine der tragenden Säulen der Energiewende. Windkraftanlagen wandeln die kinetische Energie des Windes in elektrische Energie um. Der Rotor dreht sich, treibt einen Generator an und erzeugt so Strom.
Onshore-Windkraft: Windräder an Land
Onshore-Windkraftanlagen sind Windparks, die auf dem Festland installiert werden. Sie sind oft in ländlichen Gebieten zu finden, wo der Wind konstant weht und ausreichend Platz vorhanden ist.
Vorteile:
- Geringere Errichtungskosten im Vergleich zu Offshore-Anlagen.
- Leichterer Zugang für Wartung und Instandhaltung.
- Längere Betriebserfahrung und etablierte Technologie.
Herausforderungen:
- Flächenverbrauch: Benötigen große Flächen und können Landschaftsbild beeinträchtigen.
- Akzeptanzprobleme: Anwohner befürchten Lärmemissionen, Schattenwurf und Beeinträchtigung des Landschaftsbildes.
- Artenschutz: Potenzielle Gefahr für Vögel und Fledermäuse.
Aus meiner Erfahrung: Die Bürgerbeteiligung bei Onshore-Windprojekten ist entscheidend. Projekte, die die lokale Bevölkerung frühzeitig einbinden und an den Gewinnen beteiligen, stoßen auf deutlich höhere Akzeptanz. Das Stichwort hier ist „Bürgerwindpark“.
Offshore-Windkraft: Parks auf See
Offshore-Windkraftanlagen werden in Küstennähe oder auf hoher See errichtet. Hier sind die Windverhältnisse oft konstanter und stärker als an Land, was zu höheren Erträgen führt.
Vorteile:
- Höhere Volllaststunden: Konstanterer und stärkerer Wind.
- Weniger Akzeptanzprobleme: Geringere visuelle und akustische Beeinträchtigung für Anwohner.
- Großes Potenzial: Riesige Flächen auf See können genutzt werden.
Herausforderungen:
- Hohe Errichtungskosten: Bau, Installation und Netzanbindung sind komplex und teuer.
- Wartung: Schwieriger und wetterabhängiger Zugang für Wartungsarbeiten.
- Netzanbindung: Lange Übertragungswege zum Festlandnetz.
- Umweltschutz: Auswirkungen auf Meeresökosysteme müssen berücksichtigt werden.
Deutschland hat hier ambitionierte Ziele. Bis 2030 sollen 30 GW Offshore-Windleistung installiert sein, bis 2045 sogar 70 GW. Derzeit (Stand 2023) sind es rund 8,5 GW.
Tipps und Erfahrungen zur Windenergie
- Standortanalyse ist alles: Für kleine private Windkraftanlagen (die selten rentabel sind) oder die Planung größerer Projekte ist eine detaillierte Windanalyse unerlässlich.
- Bürgerbeteiligung fördern: Wenn Sie in einer Gemeinde leben, in der ein Windpark geplant ist, suchen Sie den Dialog. Offene Kommunikation kann viele Konflikte entschärfen.
- Technologische Fortschritte beachten: Moderne Windkraftanlagen sind leiser und effizienter als ältere Modelle. Hersteller wie Vestas, Siemens Gamesa oder Nordex entwickeln ständig neue, leistungsfähigere Turbinen.
- Typischer Fehler: Die Annahme, dass Windenergieanlagen überall sinnvoll sind. Die Effizienz hängt extrem stark von den lokalen Windverhältnissen ab. Eine Windmessung über mindestens ein Jahr ist bei der Planung größerer Anlagen fast immer notwendig.
Wasserkraft: Die beständige Energiequelle
Wasserkraft ist eine der ältesten und zuverlässigsten Formen der erneuerbaren Energiegewinnung. Sie nutzt die potenzielle und kinetische Energie des Wassers, um Turbinen anzutreiben und Strom zu erzeugen.
Laufwasser- und Speicherkraftwerke
Laufwasserkraftwerke: Nutzen die natürliche Strömung eines Flusses. Das Wasser wird durch Turbinen geleitet, die Generatoren antreiben. Sie erzeugen kontinuierlich Strom, sind aber stark von der aktuellen Wassermenge abhängig.
Speicherkraftwerke: Stauen Wasser in großen Reservoirs (Stauseen) auf. Bei Bedarf kann das Wasser kontrolliert abgelassen werden, um Turbinen anzutreiben. Dies ermöglicht eine flexible Stromproduktion, die an den Bedarf angepasst werden kann.
Vorteile der Wasserkraft:
- Hohe Zuverlässigkeit: Im Gegensatz zu Wind und Sonne ist Wasserkraft meist konstant verfügbar (mit saisonalen Schwankungen).
- Regelbarkeit: Speicherkraftwerke können schnell auf Laständerungen reagieren.
- Lange Lebensdauer: Kraftwerke haben eine sehr lange Betriebsdauer.
Herausforderungen:
- Umweltauswirkungen: Staudämme können Ökosysteme verändern, Fischwanderungen behindern und Landschaftsbilder prägen.
- Begrenzte Standorte: Geeignete Flüsse und topografische Gegebenheiten sind begrenzt.
- Hohe Initialkosten: Bau von Dämmen und Anlagen ist kapitalintensiv.
Pumpspeicherkraftwerke: Die grünen Batterien
Pumpspeicherkraftwerke sind eine besondere Form der Wasserkraft, die als riesige Energiespeicher dienen. Sie bestehen aus zwei Wasserbecken auf unterschiedlichen Höhen. Bei Stromüberschuss (z.B. viel Wind- oder Solarstrom) wird Wasser vom unteren in das obere Becken gepumpt, um Energie zu speichern. Bei Strombedarf wird das Wasser wieder abgelassen, um Turbinen anzutreiben und Strom zu erzeugen.
Aus meiner Erfahrung: Pumpspeicherkraftwerke sind das Rückgrat der Netzstabilität in einem System mit hohem Anteil an fluktuierenden erneuerbaren Energien. Sie können innerhalb von Minuten von null auf Volllast hochfahren und sind damit unverzichtbar für die Netzstabilisierung. In Deutschland gibt es zwar einige große Anlagen (z.B. Goldisthal, Markersbach), aber der Ausbau neuer Anlagen ist aufgrund hoher Kosten und Umweltschutzauflagen schwierig.
Tipps und Erfahrungen zur Wasserkraft
- Wissen über lokale Projekte: Erkundigen Sie sich nach lokalen Kleinwasserkraftanlagen, da diese oft einen wichtigen Beitrag zur regionalen Energieversorgung leisten und die Umwelt weniger belasten.
- Umweltauflagen beachten: Moderne Wasserkraftwerke integrieren oft Fischtreppen und andere Maßnahmen, um die Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren.
- Typischer Fehler: Unterschätzen der Bedeutung von Pumpspeicherkraftwerken. Sie sind nicht primär Stromerzeuger, sondern flexible Speicher, die das gesamte Netz stabilisieren.
Geothermie: Wärme und Strom aus dem Erdinneren
Geothermie nutzt die natürliche Wärmeenergie des Erdinneren. Diese Energie ist praktisch unerschöpflich und unabhängig von Wetterbedingungen oder Tageszeit.
Oberflächennahe Geothermie: Wärmepumpen für jedes Zuhause
Diese Form der Geothermie nutzt die relativ konstante Temperatur des Erdreichs oder des Grundwassers nahe der Oberfläche. Wärmepumpen entziehen dem Boden, dem Grundwasser oder der Umgebungsluft Wärme und geben diese auf ein höheres Temperaturniveau an das Heizsystem oder die Warmwasserbereitung des Hauses ab.
Arten von Wärmepumpen:
- Sole-Wasser-Wärmepumpen: Nutzen Erdwärmesonden oder Flächenkollektoren. Hohe Effizienz, aber aufwändige Installation.
- Wasser-Wasser-Wärmepumpen: Nutzen das Grundwasser. Sehr effizient, erfordert aber gute Grundwasserqualität und Genehmigungen.
- Luft-Wasser-Wärmepumpen: Entziehen der Außenluft Wärme. Einfacher zu installieren, aber etwas geringere Effizienz bei sehr kalten Temperaturen.
Aus meiner Erfahrung: Die Wärmepumpe ist der Schlüssel zur Dekarbonisierung des Wärmesektors. Viele meiner Kunden sind überrascht, wie effizient moderne Anlagen selbst in älteren Gebäuden funktionieren können, wenn sie richtig dimensioniert und mit einer Flächenheizung (Fußbodenheizung) kombiniert werden. Eine gute Dämmung ist jedoch immer die erste und wichtigste Maßnahme.
Tiefe Geothermie: Das große Potenzial
Tiefe Geothermie erschließt Wärmequellen aus mehreren Kilometern Tiefe. Dort herrschen Temperaturen von über 100 Grad Celsius, die sowohl zur Stromerzeugung als auch zur Wärmeversorgung ganzer Stadtteile genutzt werden können.
Funktionsweise:
Meist wird Wasser durch eine Bohrung in die Tiefe gepumpt, erwärmt sich dort und wird über eine zweite Bohrung (Dublette) wieder nach oben gefördert. Die gewonnene Wärmeenergie kann direkt genutzt oder über einen Wärmetauscher in Strom umgewandelt werden.
Herausforderungen:
- Hohe Bohrkosten: Tiefbohrungen sind extrem teuer und bergen geologische Risiken (z.B. ungeeignete Gesteinsschichten, Fündigkeitsrisiko).
- Seismizität: In seltenen Fällen können die Bohrungen und die Wasserinjektion leichte Erschütterungen auslösen.
- Standortabhängigkeit: Nicht jede Region hat geeignete geologische Bedingungen.
Trotz der Herausforderungen ist das Potenzial enorm. Städte wie München setzen bereits auf tiefe Geothermie zur Wärmeversorgung, um bis 2040 klimaneutral zu werden. Aktuell (2023) gibt es in Deutschland rund 40 Geothermieanlagen zur Strom- und Wärmeerzeugung.
Tipps und Erfahrungen zur Geothermie
- Energieberatung in Anspruch nehmen: Bevor Sie sich für eine Wärmepumpe entscheiden, lassen Sie sich umfassend beraten. Die Wahl des richtigen Systems hängt stark von Ihrem Gebäude, Ihren Heizlasten und den lokalen Gegebenheiten ab.
- Fördermittel prüfen: Wärmepumpen werden in Deutschland großzügig gefördert (z.B. BAFA-Förderung). Informieren Sie sich über die aktuellen Konditionen.
- Typischer Fehler: Eine Wärmepumpe ohne vorherige energetische Sanierung des Gebäudes zu installieren. Eine schlecht gedämmte Immobilie wird auch mit einer Wärmepumpe hohe Heizkosten verursachen. Erst dämmen, dann heizen!
Biomasse: Energie aus organischen Materialien
Biomasse ist eine vielseitige erneuerbare Energiequelle, die aus organischen Materialien wie Pflanzen, tierischen Abfällen oder Holz gewonnen wird. Sie kann zur Erzeugung von Strom, Wärme und Kraftstoffen genutzt werden.
Feste Biomasse: Holz und Co.
Feste Biomasse wie Holzpellets, Hackschnitzel oder Scheitholz wird vor allem zur Wärmeerzeugung in Öfen und Heizkesseln genutzt. Bei nachhaltiger Forstwirtschaft und kurzen Transportwegen gilt sie als klimaneutral, da beim Verbrennen nur so viel CO2 freigesetzt wird, wie die Pflanze zuvor während ihres Wachstums aufgenommen hat.
Vorteile:
- Regionale Verfügbarkeit: Kann oft lokal gewonnen werden, was Transportwege verkürzt.
- CO2-neutral: Bei nachhaltiger Bewirtschaftung.
- Speicherbar: Brennstoff kann gelagert werden.
Herausforderungen:
- Feinstaubemissionen: Moderne Anlagen mit Filtersystemen sind wichtig.
- Flächenkonkurrenz: Anbau von Energiepflanzen kann mit Nahrungsmittelproduktion konkurrieren.
- Nachhaltigkeit der Quelle: Nur bei nachhaltiger Forstwirtschaft sinnvoll.
Biogas: Vielseitig und flexibel
Biogas entsteht durch die anaerobe Vergärung von Biomasse (z.B. Gülle, Mist, Energiepflanzen, Bioabfälle) in Biogasanlagen. Das entstehende Gas, hauptsächlich Methan, kann zur Strom- und Wärmeerzeugung in Blockheizkraftwerken (BHKW) genutzt oder zu Biomethan aufbereitet und ins Gasnetz eingespeist werden.
Vorteile:
- Grundlastfähig: Kann flexibel Strom und Wärme produzieren.
- Resteverwertung: Nutzt Abfälle und Gülle sinnvoll.
- Regionale Wertschöpfung: Stärkt ländliche Räume.
Herausforderungen:
- Flächenbedarf: Anbau von Energiepflanzen benötigt Ackerflächen.
- Geruchsemissionen: Können bei unsachgemäßem Betrieb auftreten.
- Effizienz: Muss ständig optimiert werden.
Aus meiner Erfahrung: Biogasanlagen sind wahre Multitalente. Sie erzeugen nicht nur Strom und Wärme, sondern reduzieren auch die Emissionen aus der Landwirtschaft und produzieren einen hochwertigen Dünger. Die Flexibilität, die sie dem Energiesystem bieten, ist immens und oft unterschätzt.
Tipps und Erfahrungen zur Biomasse
- Nachhaltigkeit prüfen: Achten Sie beim Kauf von Holzprodukten auf Zertifizierungen wie FSC oder PEFC.
- Moderne Heiztechnik: Investieren Sie in effiziente Biomassekessel mit geringen Emissionen und hohem Wirkungsgrad.
- Typischer Fehler: Die Nutzung von Biomasse als alleinige Lösung zu sehen. Sie ist ein wichtiger Baustein im Energiemix, sollte aber immer im Kontext von Energieeffizienz und anderen erneuerbaren Quellen betrachtet werden, um Flächenkonflikte zu vermeiden.
Neue Horizonte und Speicherlösungen
Die Energiewende ist ein dynamischer Prozess. Neben den etablierten Technologien gibt es vielversprechende Entwicklungen und unerlässliche Speicherlösungen, die das System komplettieren.
Grüner Wasserstoff und Power-to-X
Grüner Wasserstoff wird durch Elektrolyse von Wasser mit Strom aus erneuerbaren Energien hergestellt. Er gilt als Schlüsseltechnologie für die Dekarbonisierung schwer zu elektrifizierender Sektoren wie der Industrie (Stahl, Chemie), des Schwerlastverkehrs oder der Luft- und Schifffahrt.
Power-to-X (PtX) ist ein Oberbegriff für Technologien, die Strom (Power) aus erneuerbaren Energien nutzen, um andere Energieträger (X) wie Wasserstoff, synthetisches Methan oder flüssige Kraftstoffe herzustellen. Dies ermöglicht es, erneuerbare Energie über lange Zeiträume und weite Strecken zu speichern und zu transportieren.
Aus meiner Erfahrung: Grüner Wasserstoff ist keine Wunderwaffe für jedes Problem, aber er ist unverzichtbar für die Sektoren, die nicht direkt elektrifiziert werden können. Die Entwicklung von Elektrolyseuren und der Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur sind aktuell (2024) globale Forschungsschwerpunkte.
Meeresenergie: Die ungenutzte Kraft der Ozeane
Die Ozeane bergen ein enormes, weitgehend ungenutztes Energiepotenzial. Hierzu zählen:
- Gezeitenkraftwerke: Nutzen den Tidenhub (Ebbe und Flut), um Turbinen anzutreiben.
- Wellenkraftwerke: Wandeln die Bewegung von Meereswellen in Strom um.
- Meeresströmungskraftwerke: Nutzen die Strömungen unter der Wasseroberfläche.
- Osmosekraftwerke: Nutzen den osmotischen Druckunterschied zwischen Süß- und Salzwasser.
- Meereswärmekraftwerke (OTEC): Nutzen den Temperaturunterschied zwischen Oberflächenwasser und Tiefenwasser.
Diese Technologien stecken größtenteils noch in der Pilotphase, bieten aber langfristig ein enormes Potenzial, insbesondere für Küstenregionen und Inselstaaten.
Energiespeicher: Das Rückgrat der Energiewende
Da Wind- und Sonnenenergie fluktuierend sind, sind effiziente Energiespeicher unerlässlich, um Angebot und Nachfrage im Stromnetz auszugleichen. Neben den bereits erwähnten Pumpspeicherkraftwerken und der Umwandlung in Wasserstoff gibt es:
- Batteriespeicher: Von kleinen Heimspeichern bis hin zu Großbatterien im Megawattbereich, basierend auf Lithium-Ionen-Technologie oder anderen Chemien. Sie sind entscheidend für die Kurzzeit- und Mittelfrist-Speicherung.
- Thermische Speicher: Speichern Wärme, z.B. in großen Wassertanks oder Salzlösungen, um sie bei Bedarf wieder abzugeben.
- Druckluftspeicher: Speichern Energie, indem Luft in unterirdischen Kavernen komprimiert wird.
